Auf ein neues: Wir sind Mittelstand, wir bleiben…

Es kommen jetzt wieder Zeiten, in denen wir erneut erklären müssen, wer wir sind und was wir tun. 

Diesmal werden wir aber darauf achten, dass wir nicht immer nur für das gelobt werden, was wir tolles tun. Diesmal werden wir darauf achten, dass wir auch durchdringen und nicht wieder kurz vor den höheren politischen Ebenen vergessen werden. Das viele Loben der Gießerei-Industrie und des Mittelstandes allgemein hätte uns schon früher misstrauisch machen sollen. J

Eigentlich ist das Wort „Mittelstand“ auch destruktiv. Was ist schon „mittel“? Was ist davor und was kommt danach? 

Wir sind die deutschen Industriebetriebe, die mit viel Herz und Energie arbeiten und dafür auch viel Energie brauchen. Wir sind diejenigen, die mit großem Engagement und häufig mit persönlichem Risiko was unternehmen - die richtigen Dinge.

Was erklären wir also? 

Zur Erinnerung:

  1. Wir sind die Recyclingweltmeister: Wir machen aus Schrott die besten technischen Produkte der Welt. Ohne unsere Arbeit gibt es keinen erfolgreichen Export.
  2. Wir sind regional. Wir stehen zum Standort. Unsere Standorte können auf uns zählen.
  3. Wir geben guten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine gute und faire Bezahlung.
  4. Wir gestalten mit unseren Produkten die Transformation besser als das andere tun in Ländern, in denen die Energie „anders“ entsteht.

Was wollen wir - oder besser - was brauchen unsere Mitarbeiter/innen, damit die Unternehmen, in denen sie arbeiten, erfolgreich sind?

Was sind die großen Nachteile im Wettbewerb zu den Kollegen innerhalb und in der Nähe der EU?

  1. Verlässliche niedrigere Stromkosten. 

Es kann nicht sein, dass wir innerhalb und außerhalb der EU zum Teil weniger als die halben Stromkosten sehen. Und damit meinen wir die kompletten Kosten für Energie und Strom. Gerne werden dabei die Netzentgelte vergessen. Die gehören zu den Kosten aber dazu, und sie sind enorm. 

  1. Aus unserer Sicht sollten die Netzentgelte vergesellschaftet werden. So wie Wasserleitungen, Gasleitungen und Schienen.
  2. Die vielen Anträge zur Kostensenkung müssen pragmatischer werden oder am besten unnötig. Es kann nicht sein, dass wir ständig mit der Befürchtung leben, ein Komma vergessen zu haben und zu spät zu sein, weil ein Fördertopf leer ist.
  3. Gerne würden wir unterstützt werden bei den teuren Maßnahmen für die Transformation. Aber auch bitte pragmatisch und schnell und klar.
  4. Gerne nehmen wir Unterstützung bei der Suche nach Kräften, Fachkräften und Auszubildenden an. Alles, was das Interesse an Technik verstärkt, kann nur richtig sein. Wir vermissen volle Berufsschulklassen mit technikbegeisterten Azubis.
  5. Das Thema Arbeitskosten lassen wir hier weg. Das läuft gerade an anderer Stelle. Ob die Idee „mehr Geld bei mehr Arbeit“ sich durchsetzen wird, ist fraglich.    

Also auf in den „Erklär-Kampf - es geht um was, es geht um uns.

Zur Sicherheit aber einen Bohrer und eine Feile für den Einstieg vorhalten.

Glück auf.