Früher gab es die einen, die sich Unternehmer, Geschäftsführer, Fertigungsleiter, Vorabeiter usw. nannten und die anderen, die als Delegierte, Abgeordnete, Dezernenten, Beauftragte bezeichnet wurden. Die einen hatten mehr das Doing im Titel, die anderen mehr das so eher indirekte Tun.

Die einen haben dafür gesorgt, dass genug Steuern eingezahlt wurden, damit die anderen eben das tun können, was sie so tun.

Heute stellen wir fest, dass die Gruppe der Unternehmer etc. noch viel mehr tun muss. Politische Arbeit, Argumentieren für den Sinn von Industrie, was ist eine Feile und was eine Raspel, ist ein Anschlagwinkel gefährlich und was bedeutet Rp 0,2 für ein Fahrgestell im Winterbetrieb.

Das machen wir alle gut, und gemeinsam bildet sich eine geeinte Gruppe derer, die etwas unternehmen, um erfolgreich zu sein und dann auch wieder Steuern zu zahlen.

Aber wir dringen nicht durch, oder man braucht uns und unsere Steuern nicht. Ein Beispiel ist für viele das Energiepreisbremsengesetz - der ein oder andere wird sich erinnern. Wer hier auf die Zusatzförderung gesetzt hat, darf jetzt 2 Jahre lang die Fördermittel zurückstellen und zahlt so eher sehr wenig Steuern - oft keine mehr. Das scheint nicht zu stören, solange man mit neuen Steuern diese Ausfälle ausgleichen kann. Aber irgendwie haben wir dabei kein gutes Gefühl. Aber vielleicht kann man ja mit leerstehenden Firmen und Geschäften und Büroraum mehr Geld verdienen, als mit dem Gegenteil. Vielleicht sind die entlassenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ja die Lösung für den Fachkräftemangel.

Ach ja - zu dem täglichen Doing der ersten Gruppe und dem zusätzlichen politischen Engagement müssen wir ja auch noch unser Geschäftsmodell ständig in Frage stellen und ggf. transformieren. In der Zeit könnten wir uns auch alle um unsere Unternehmen kümmern und richtig arbeiten.

Ohne Konjunktive gesprochen - je mehr wir alle die gleichen Argumente verwenden und unsere richtige und wichtige Sache im Sinne unseres Landes und Wohlstandes vorbringen - durch Briefe, Interviews und sonstige Dinge - umso weniger kommt das an. Im Gegenteil: Kurz vor Toresschluss werden dann noch die Netze wieder teurer. Es passiert genau das Gegenteil von dem, was wir für sinnvoll erachten. Ich verstehe es, wenn sich der ein oder die andere mal ein paar Wochen Auszeit nimmt und nur noch für das Unternehmen arbeitet. Aber wir müssen weitermachen - es wird wohl noch dauern, bis die tägliche Arbeit wieder unsere Hauptbeschäftigung wird.

Aber es gibt auch positive Dinge: Die A1-Bescheinigungen braucht man jetzt auch außerhalt der EU, und die Deckel bleiben an den Cola-Flaschen oder andersrum.